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Mit innovativen Tarifmodellen Mobilität gestalten

|   Fare-Collection-Systems

Im Interview mit Toby Holmes, VP North America Sales bei Scheidt & Bachmann, haben wir darüber gesprochen, wie Tarifmodelle und Preisstrategien neu gedacht werden können.

Der öffentliche Verkehr befindet sich im Umbruch. Neue Technologien bereiten den Weg, um den öffentlichen Verkehr einfacher zu machen und auf aktuelle Anforderungen und Erwartungen der Fahrgäste auszurichten. Mit Toby Holmes, VP North America bei Scheidt & Bachmann Nordamerika, haben wir darüber gesprochen, welche Rolle Tarifmodelle bei diesem Wandel spielen und wie Preisstrategien neu gedacht werden können.

Toby, insbesondere seit COVID versuchen Verkehrsunternehmen die Fahrgäste wieder zur regelmäßigen Nutzung zu bewegen. Inwiefern können Fahrpreise und Ticketing-Produkte hierbei hilfreich sein?

Post-COVID stehen unsere Partner im öffentlichen Verkehr vor mehreren Herausforderungen wie neue Nutzungsgewohnheiten, hybride Arbeitszeiten und Anspruch gleichberechtigter Teilhabe und Kundenzufriedenheit. Innovative Tarifgestaltung kann ein effektiver Ansatz sein, um diese Herausforderungen  erfolgreich zu meistern. Wir beobachten bereits, dass mit dem Aufkommen von Account-

basierten Ticketingsystemen Preisobergrenzen immer mehr zum Standard werden. Dies ist jedoch nur ein Beispiel für die Entwicklung der Preisgestaltung.

Bleiben wir noch einen Moment bei der Preisobergrenze. Kannst du uns erklären, wie sie funktioniert und welche Bedeutung sie aktuell hat?

Mit dem sogenannten Fare Capping profitieren auch Fahrgäste, die via Tap & Go automatisiert nach der Fahrt bezahlen (Pay as you go), von den Vorteilen eines Fahrkartenprodukts, sobald sie den Gegenwert eines Tages-, Wochen- oder Monatstickets erreicht haben. Mit dem schrittweisen Ansatz wird nicht nur dem Anspruch nach wirtschaftlicher Gerechtigkeit Rechnung getragen, indem die Hürde der Vorabkosten für solche Zeitfahrkarten beseitigt werden, sondern es wird auch die Nutzung elektronischer Ticketaccounts gefördert, was den Bedarf an Bargeld verringert und Daten liefert, die für die Verbesserung von Service und Betrieb nützlich sind.

Wie wird eine solche Preisobergrenze in der Praxis angewendet? Könntest du von einem konkreten Projekt berichten?

Ein gutes Beispiel sind die Bestpreismodelle, die wir für einen unserer Kunden in den USA umsetzen. Hier werden die Fahrpreise sukzessive gedeckelt, sobald der Gegenwert einer Dreitage-, Fünftage-, Wochen- oder Monatskarte erreicht ist. Die Daten zeigen, dass diese Option die Fahrgäste dazu veranlasst, den öffentlichen Verkehr intensiver zu nutzen und ihre Smart Card anstelle von Bargeld zu verwenden. Wir sehen weitere Optimierungen für unsere Kunden, wie zum Beispiel die Reduzierung von traditionellen Verkaufskanälen, was die Kosten für Personal, Bargeldverarbeitung und Verbrauchsmaterial verringert.

Wird das Fahrgeldmanagement mit den neuen Tarifstrategien noch komplexer werden?

Ja, aber wir dürfen nicht vergessen, dass das Fahrgeldmanagement auch bei komplexer werdenden Verkehrssystemen leicht verständlich und einfach bleiben muss. Dies trägt dazu bei, das Helpdesk nicht zu überlasten, und hilft, neue Kunden zu gewinnen und Fahrgäste zurückzugewinnen. Doch während der öffentliche Verkehr für die Fahrgäste immer einfacher wird, können die Tarifmodelle selbst komplexer, flexibler und dynamischer werden.

Welche weiteren Faktoren siehst du, die sich auf die Preisgestaltung auswirken könnten?

Ein sichtbarer Faktor sind neue Pendlermuster. Homeoffice und hybride Arbeitszeiten, bei denen die Beschäftigten zwischen Arbeitsorten wechseln, haben die traditionellen Pendlermuster durcheinandergebracht. Monatskarten ergeben für viele Fahrgäste keinen Sinn mehr. Als Folge davon gibt es eine Nachfrage nach noch mehr Flexibilität und neuen Modellen.

Du sagtest vorhin, dass neue Tarifmodelle dazu beitragen können, mehr Fahrgäste zu gewinnen. Denkst du, dass die Tarifgestaltung dazu genutzt werden kann, um das Fahrgastverhalten zu beeinflussen?

Absolut, flexible Tarife können dazu beitragen, ein gewünschtes Verhalten zu fördern, um zum Beispiel die Auslastung des öffentlichen Verkehrs zu optimieren. Und auch jenseits des Verkehrsnetzes können sie genutzt werden, um das Verhalten der Menschen in Hinsicht auf grünere und klimafreundlichere Städte zu beeinflussen.

Profitieren Fahrgäste mit besonderen Ermäßigungen auch von flexiblen Tarifen?

Eine wichtige Frage. Ja, Ermäßigungen können auch mit flexiblen Tarifen kombiniert werden, um bestimmten Gruppen oder in bestimmten Zeiträumen Ermäßigungen zu gewähren.

Du hast viele unterschiedliche Szenarien angesprochen - wie würdest du die erwähnten Trends zusammenfassen?

Was kommt nach der Preisobergrenze? Ich würde sagen: flexible Tarife, die eine Vielzahl von Parametern und Bedingungen berücksichtigen. Dabei ist eine klare Kommunikation mit den Fahrgästen über die Vorteile essenziell für den Erfolg. Das Ergebnis ist ein effizienter Betrieb und eine hohe Kundenzufriedenheit.

Vielen Dank, Toby, für den spannenden Einblick in die Zukunft der Tarifgestaltung.


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